Als freier Trauredner kommt man rum, das steht fest. Ich hatte schon Trauungen unter Bäumen, auf Schlössern und auf dem Beachvolleyballplatz. Der vergangene Samstag führte mich zu einer freien Trauung auf dem Golfplatz – aber nicht, weil ich mein Handicap verbessern wollte, sondern weil dort Sindy und Enrico auf mich warteten.
Mit dem Golfwagen ging es dann für mich und meine Traukiste übers Green in Richtung Traupavillon. Mich erwartete dort nicht nur der wie üblich gut gepflegte Rasen, sondern auch ein herrlicher Ausblick in die Region. In die eine Richtung liegt Reinsdorf und in die andere Zwickau.
Wenn man genau hinschaut kann man den Zwickauer Dom im Hintergrund erkennen. Aber keine Angst, die Golfer sind ein nettes Völkchen, und so wurden weder ich noch die Gäste mit einem Ball am Kopf getroffen – beste Voraussetzungen für eine freie Trauung auf dem Golfplatz.
Die Vorbereitung auf die freie Trauung auf dem Golfplatz
Mit ein bisschen Vorbereitung ging es eine Stunde vor der Trauung für mich los. Ein wirklich toller und professioneller Techniker stattete mich mit einem guten Sennheiser Headset aus und ich bin ehrlich – so einen guten Sound zu einer Trauung hatte ich lange nicht. Die Gäste hatten vom Clubhaus aus doch einen recht weiten Weg bis zum Ort der Trauung, aber es gab ja schon mal eine kleine Stärkung von Polster Catering. Immerhin waren ca. 32°C und Wasser war der absolute Renner. Zum Glück hatte das Brautpaar auch an Sonnenschirme für die Gäste gedacht.
Mit einem Elektrogolfkarren rollte dann Sindy zur Trauzeremonie. Enrico erwartete seine Traumfrau gemeinsam mit mir am Trautisch. Geführt vom Brautvater schritt sie die Reihen ab und kam endlich an. Eine manchmal heitere, aber auch emotionale und gefühlvolle Rede erwartete die Zwei. Für mich war diese freie Trauung auf dem Golfplatz auch ein persönlicher Kampf gegen die Schweißperlen. Selbst der Bräutigam meinte, dass die Augen schwitzen. Aber sie haben alle ausgehalten, das Brautpaar, die Gäste und die Trauzeugen.
Auch Ines Wirth war wieder mit dabei, zumindest indirekt. Denn die liebe Ines zieht bei den freien Trauungen als unsere gute Seele die Fäden im Hintergrund. Sie ist nicht nur Ideengeberin und Agenturchefin, sondern auch Mädchen für alles. Neben die vielen Dingen, die sie quasi nebenbei für uns freie Redner klärt, ist sie auch unsere “Kerzenkünstlerin”. Mit kreativem Gespür entstehen so die Traukerzen für unsere Brautpaare. Bei Sindy und Enrico war das Thema “lila”.
Nach fast 40 Minuten schwitzen kam der große Augenblick. Bei einem individuellen Gelübde versprach sich mein Brautpaar ewige Treue und Liebe. Eine wunderschöne Trauung ging ihrem Ende entgegen. Mit einem kleinen Überraschungsritual habe ich einen sehr emotionalen Schlusspunkt gesetzt. Nach dem Ausmarsch gab es noch eine kleine Attraktion: Weiße Tauben sollen dem Brautpaar Glück bringen. Ich wünsche Sindy und Enrico Glück, Liebe und ein langes gemeinsames Leben.